Jahresthema 2025: Mobilität für alle
Die EUROPÄISCHE MOBILITÄTSWOCHE bietet jedes Jahr eine Plattform, um Bewusstsein für die Bedeutung nachhaltiger Mobilität zu schaffen, innovative Maßnahmen auszuprobieren und Menschen aktiv einzubinden und zum Mitmachen zu motivieren. Jedes Jahr wird ein bestimmtes Thema in den Fokus gestellt, um wichtige Aspekte nachhaltiger Mobilität hervorzuheben.
Das Jahresmotto dient dazu, Aufmerksamkeit auf aktuelle Herausforderungen zu lenken, gezielte Maßnahmen zu fördern und Diskussionen sowie nachhaltige Veränderungen anzustoßen. Dieses Jahr soll mit dem Motto „Mobilität für alle“ betont werden, dass alle Menschen die Möglichkeit haben sollen, ihre Mobilitätsbedürfnisse zu erfüllen und so aktiv am gesellschaftlichen Leben teilzunehmen – unabhängig von körperlichen, psychischen, finanziellen und räumlichen Voraussetzungen. Der Zugang zu nachhaltigen Mobilitätsformen ist dabei wesentlich, um die Klimaziele zu erreichen. Hier finden Sie einige wichtige Aspekte:
Zugänglichkeit und Inklusion: Mobilität sollte für alle Menschen barrierefrei, zugänglich und sicher sein, unabhängig von Alter, Geschlecht oder körperlichen Einschränkungen. Das schließt den Zugang zum Öffentlichen Verkehr ein, aber auch die barrierefreie, sichere und durchgängige Gestaltung von Fuß- und Radwegen. Beispiele dafür sind ausreichend breite Wege für Kinderwägen oder Rollstühle, ein taktiles Leitsystem, verständliche Beschilderungen, Absenkung der Bordsteinkante an Kreuzungen usw.). Besonders für Kinder und Personen mit körperlichen Einschränkungen ist eine barrierefreie und sichere Gestaltung von Straßen und Plätzen wesentlich.
Digitalisierung: Auch die zunehmende Digitalisierung des Mobilitätssystems kann ein Hindernis für selbstbestimmte Mobilität darstellen. Schulungen, Workshops oder Ansprechpersonen vor Ort sind daher wichtige Angebote, um den Zugang zu den Mobilitätsformen möglich zu machen: Angefangen von „wie kaufe ich ein Ticket beim Automaten“ bis hin zur Erklärung verschiedene Handy-Applikationen.
Erschwinglichkeit und soziale Gerechtigkeit: Nachhaltige Mobilität sollte für alle bezahlbar sein. Vergünstigte Tarife und Sozialtickets können helfen, finanziellen Hürden entgegenzuwirken. In Betrieben kann durch das Jobticket die öffentliche Anreise vom Arbeitgeber gefördert werden.
Flexibilität, Intervalle und Vernetzung: Die Verfügbarkeit und Häufigkeit von öffentlichen Verkehrsmitteln sind entscheidend für ihre Nutzung. Besonders in ländlichen Regionen sind individuell anpassbare Verkehrsangebote notwendig. Ein zukunftsfittes Mobilitätskonzept verknüpft klassischen ÖPNV mit flexiblen Angeboten wie Sharing-,Pooling-Diensten und Mikro-ÖV-Angebote, wie Anrufsammeltaxi, Fahrtendienste oder Rufbusse.
Öffentlicher Raum: Die Gestaltung von öffentlichen Räumen hat großen Einfluss auf die Umwelt- und Lebensqualität in unseren Städten und Gemeinden. Eine gerechte Verteilung des öffentlichen Raums bedeutet in der Regel, dem Öffentlichen Verkehr sowie dem Rad- und Fußverkehr mehr Platz zur Verfügung zu stellen. Die temporäre oder dauerhafte Umverteilung des öffentlichen Raums kann eine Chance sein, bessere Nutzungs- und Aufenthaltsqualität zu schaffen. Auch die Anpassung von öffentlichen Räumen an den Klimawandel gewinnt zunehmend an Bedeutung, beispielsweise durch die Beschattung von Wegen oder Wartehäuschen.
Verkehrssicherheit: Verkehrsberuhigung bringt mehr Verkehrssicherheit und mehr Lebensqualität. Das Einführen von Tempo 30 kann hier eine einfache Maßnahme sein. Besonders in sensiblen Bereichen wie Schulen und Altenheimen ist Verkehrsberuhigung essenziell.
Sensibilisierung und Bewusstseinsbildung: Gewohnheiten, Bequemlichkeit und der Zeitaufwand, sich mit neuen Angeboten auseinanderzusetzen, beeinflussen die Nutzung von Mobilitätsangeboten. Die Einbeziehung der Bevölkerung spielt eine entscheidende Rolle bei der Planung und Umsetzung neuer Mobilitätskonzepte, damit diese langfristig mitgetragen werden.
Soziale Inklusion & Gender- und Diversitätsgerechtigkeit: Eine Mobilitätsstrategie, die auf aktive Mobilität und einen gut abgestimmten Umweltverbund setzt, ermöglicht es mehr Menschen, unabhängig von Geschlecht, Alter oder körperlichen Einschränkungen, mobil zu sein. Komplexe Wegeketten, die vor allem bei Betreuungstätigkeiten wichtig sind, müssen in Diskussion und Planung Eingang finden. Auch das Sicherheitsempfinden spielt eine wichtige Rolle, so können beispielsweise schlecht oder gar nicht beleuchtete Wege und Unterführung eine Hürde bei der Nutzung darstellen. Wichtig ist, die Sichtweise der betroffenen Personen einzuholen und mitzudenken.
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