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10 Schritte zum Autofreien Tag: Anleitung für Gemeinden

Der Autofreie Tag findet im Rahmen der Europäischen Mobilitätswoche in der Regel am Ende der Woche, am 22. September, statt und bildet den Höhepunkt der Veranstaltung. Gemeinden und Städte finden hier einen Leitfaden zur Umsetzung des Autofreien Tages.

Am 22. September öffnen tausende Gemeinden und Städte in Europa ihre Straßen für den Fuß-, Rad- und öffentlichen Verkehr und sperren sie für den motorisierten Verkehr. Die Organisation des Autofreien Tages ist eines von drei Mindestkriterien, um für den European Mobility Week Award nominiert zu werden, wobei auch ein anderer Tag als der 22. September gewählt werden kann. Aber auch ohne Nominierung und Auszeichnung profitieren die Menschen in Ihrer Gemeinde oder Stadt von verkehrsberuhigten Plätzen und Straßen: weniger Lärm und Staub in der Umwelt und mehr Platz und Sicherheit für die Einwohner:innen.

Erfahren Sie worauf Sie bei der Organisation des Autofreien Tages achten müssen und wie Sie diesen umsetzen – in 10 Schritten.

1. Bereich definieren

Die Veranstaltung kann sich auf die gesamte Stadt oder auf ein bestimmtes Gebiet beziehen. Wenn mehrere Gebiete definiert werden, können diese durch Fußwege verbunden werden. Berücksichtigen Sie die Art des Gebiets (Wohnen, Arbeiten, Einkaufen), die Zugänglichkeit, die Parkmöglichkeiten in der Umgebung usw. Stellen Sie klare Informationen in Form von Schildern, Postern und lokalen Medien zur Verfügung.

2. Zeit festlegen

Wählen Sie einen Wochentag! Damit reduzieren Sie Emissionen, Lärm und Kraftstoffverbrauch am stärksten und zeigen den Menschen, dass es auch andere Möglichkeiten für die tägliche Mobilität gibt. Autofreie Wochenenden oder ein Sonntag im Monat sind ebenfalls gute Optionen.

3. Klar kommunizieren

Die Städte und Gemeinden müssen über alle verfügbaren Kanäle klar kommunizieren. Vermeiden Sie es, Anwohner:innen und Pendler:innen zu überraschen. Mit einer klaren Kommunikation gibt es weniger Beschwerden und Regelverstößen. Argumentieren Sie mit den Vorteilen nachhaltiger Mobilität: Öffis und Räder sind leiser und brauchen weniger Platz, Radfahren und Zu-Fuß-Gehen ist gesund und hilft dabei, das tägliche Bewegungsziel zu erreichen, die Luftqualität in der Wohngegend verbessert sich und vieles mehr.

4. Lokale Akteure einbeziehen

Je mehr desto besser: Beziehen Sie von Anfang an Anwohner:innen, Schulen, Unternehmen, Vereine, Radfahrgruppen, Jugendverbände, öffentliche Verkehrsunternehmen usw. ein. Besonders wichtig ist der Einzelhandel!

5. Vorschriften einhalten

Sperren Sie morgens die definierten Bereiche (gegebenenfalls mit Schranken ) für den motorisierten Verkehr. Die Zufahrt zur autofreien Zone sollte überwacht werden. Unterstützung durch das städtische Verkehrsbüro, die Polizei und andere zuständige lokale Behörden ist erforderlich.

6. Alternativen zum Auto anbieten

Der ÖV muss sein Angebot verbessern: mehr regelmäßige Fahrten, eine bessere Zugänglichkeit für Personen mit eingeschränkter Mobilität, Sondertarife oder Freifahrtscheine (oder Schnuppertickets), kombiniertes Parken mit Bus- oder Bahntickets und ermäßigte Eintrittskarten für Kinos, Schwimmbäder, etc.. Auch Fahrräder und Mikromobilitätsdienste sind eine gute Alternative. Beziehen Sie lokale Radfahrgruppen ein, kooperieren sie mit Mikromobilitätsdienstleistern, fördern sie die sichere Nutzung von Fahrrädern und Rollern. Denken Sie auch an Transportfahrräder.

7. Ausnahmen gewähren

Ausnahmegenehmigungen sollten für Gesundheitspersonal, Menschen mit Behinderungen, Notdienste und dringende Reparaturen erteilt werden. Alle anderen Anträge auf Befreiung sind an die jeweils Verantwortlichen zu richten. Reduzieren Sie die Ausnahmen auf ein Minimum.

8. An parkende Autos denken

Einige Pendler:innen benötigen einen Parkplatz für ihr Auto. Der Parkplatz muss über eine Anbindung an den ÖV, gemeinsam genutzte Fahrräder und Roller oder sonstige Fuß- und Radverkehrsinfrastruktur verfügen. Vielleicht lohnt sich auch ein spezieller Shuttle-Service. Anwohner*innen müssen die Straßen am Vortag räumen.

9. Wirkungen analysieren

Sammeln Sie Zahlen über Kraftstoffverbrauch, Emissionen, gesundheitliche Auswirkungen sowohl auf Kinder als auch auf Erwachsene, Lärmpegel, Verkehr, Kosten usw., um den positiven Nutzen des Autofreien Tages aufzuzeigen.

10. Autofreie Zukunft visualisieren

Der Autofreie Tag ist die perfekte Gelegenheit um zu zeigen, wie eine autofreie Straße oder ein autofreies Gebiet aussehen kann. Er bietet die Möglichkeit, verkehrsberuhigende Maßnahmen zu testen und umzusetzen. Viele Städte und Gemeinden haben den letzten Schritt bereits getan!

 

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